Nach der sensationellen Pole Position beim Grand Prix der USA in Austin / Texas gab es noch viel neues für Philipp Öttl. So wurde er zur Pressekonferenz der Trainingsschnellsten aller Klassen eingeladen und durfte neben Valentino Rossi, Marc Marquez und Jorge Lorenzo Fragen beantworten. Beim Warm Up am Sonntag morgen bestätigte er mit Rang fünf seine Trainingsleistung erneut. In der ersten Startreihe bei einen WM Lauf zu stehen, war eine neue Erfahrung für den jüngsten Deutschen WM Teilnehmer. Überraschend cool steckte er alles weg und bog auf Rang zwei in der ersten Kurve zum Rennen ein. Die ersten drei legten ein hohes Tempo vor und setzten sich gleich etwas von den Verfolgern ab. Auf Platz drei fahrend hatte der 19 jährige bald einen zwei Sekunden Vorsprung herausgefahren. Jedoch verlor er eben so viel Zeit auf die beiden Führenden. Das Podium war in den letzten Runden greifbar nahe, jedoch hatte der KTM Fahrer immer mehr mit einen nachlassenden Hinterreifen zu kämpfen. So wurde er in der letzten Runde aus dem Windschatten heraus überholt und konnte auch keinen Gegenangriff mehr starten. Mit einer halben Sekunde Rückstand kam er als hervorragenden vierter ins Ziel. Die vierschnellste Rennrunde zeigte ebenfalls wie Konkurrenzfähig Philipp an diesen Wochenende war. Mit diesen Erfolg schob sich Philipp in der WM Gesamtwertung auf Rang sieben nach vorne. Nach drei Überseerennen geht es jetzt zurück nach Europa. Am 24. April findet in Jerez de la Frontera der Grand Prix von Spanien statt.
Philipp Öttl:
„ Ich war mit dem Wochenende sehr zufrieden. Wir waren unter allen Umständen vorne mit dabei. Meine erste Trainingsbestzeit war natürlich der Höhepunkt. Aber auch mit dem Rennen war ich sehr zufrieden. Schade das ich am Ende das Podium nicht ins Ziel retten konnte. Aber wenn der Hinterrad Gripp nicht mehr ausreicht ist man chancenlos. Wir werden fleißig weiterarbeiten, damit wir in zwei Wochen in Jerez an diese Leistung anschließen können. Aber zuvor freue ich mich auf eine Woche zu hause.“
Erneut gelang Stefan Bradl ein zufriedenstellendes Grand Prix Wochenende mit vielen Punkten im Gepäck!
Der dritte GP der laufenden Saison zeigt langsam, welches Potential in der brandneuen Aprilia steckt! Das Team und Bradl leisten gute Arbeit und finden immer wieder neue Lösungen um die Maschine schneller zu machen.
Stefan lag in den freien Trainings meist auf Platz 14, oft nur ein paar Hundertstel von den Top 10 entfernt. Das kann sich sehenlassen.
Leider der Topspeed seiner RS-GP16 nicht.
Nur die Ducati von Loris Baz war im Rennen langsamer als Stefans Aprilia. Der schlechte Topspeed kostet auf der langen Gegengeraden auf dem Circuit oft he Americans Runde für Runde an die 4-5/10 Sekunden. Und dies obwohl Stefan mit die rund 20 PS stärkere seiner beiden RS-GP16 im Rennen einsetzt.
Topspeed ist jetzt nicht alles, aber auf dem herrschenden Level in der MotoGP helfen ein paar PS mehr doch. Sie erleichtern die Arbeit des Fahrers im Rennen ein wenig.
Viel wichtiger ist allerdings die Fahrbarkeit der Maschine, sprich Balance, Bremsstabilität und eine gute Leistungsentfaltung. In diesen Bereichen ist die Aprilia ein gutes Motorrad, meint Stefan. Trotzdem gibt es für Mugello ein Motorenupdate mit mehr Leistung.
Bradl ging also von Startplatz 16 aus in das Rennen, leider missglückte der Start wie in Argentinien. Ihm fiel erneut die Drehzahl in den Keller, so das Stefan nachkuppeln musste. So verlor er ein paar Positionen die er umgehend wieder gutmachte.
Anschließend versuchte Stefan Barbera und Pirro einzuholen, aber deren Ducatis waren auf den Geraden zu schnell, er hätte sich frühzeitig die Reifen ruiniert. Auf der Bremse gewann Bradl immer wieder an Boden auf die beiden, aber es reichte nicht. Bradl stellte hinter den beiden Ducatis fest, das seine Aprilia ein besseres Handling hat.
Schlauerweise entschied er sich ein durchdachtes Rennen zu fahren und sichere Punkte mitzunehmen. Sein Teamkollege Bautista lag über 5 Sekunden hinter ihm, Stefan besiegte Alvaro einmal mehr.
Am Ende stand ein famoser 10. Platz in der Ergebnisliste, der nicht zuletzt einiger Stürze vor ihm zustande kam. Nichts desto trotz muss man ein Rennen auch erstmal zu Ende fahren.
Wir freuen uns über den momentanen 14. Rang in der WM-Tabelle.
In 14 Tagen geht es in Spanien weiter, der Europaauftakt findet in Jerez de la Frontera/Andalusien statt.
Zum dritten mal in Folge wurde der Grand Prix von Argentinien in Termas de Rio Hondo ausgetragen. Die Strecke liegt 1100 km nordöstlich von Buenos Aires am Rande der Anden und ist die modernste Rennstrecke in Latein Amerika. An den Trainingstagen herrschten Temperaturen knapp unter 40 Grad und der Asphalt erhitzte sich auf über 50 Grad. Die Strecke bot weniger Gripp als in den beiden Jahren zuvor und forderte von den Fahrern sehr viel Gefühl im Grenzbereich. Philipp Öttl vom Schedl GP Racing Team kam mit den Anforderungen sehr gut klar. In den freien Trainings belegte er die Plätze 13, 9 und 5. Besonders im dritten Training glänzte er mit konstant schnellen Runden. So war Platz 13 im Zeittraining etwas hinter den Erwartungen. Am frühen Morgen des Renntages gab es Regenschauer und im Warm Up herrschten nasse Verhältnisse. Unter den ungewohnten Verhältnissen führte Philipp die Zeitenliste bis kurz vor Trainingsende an, als er beim anbremsen stürzte. Zum Glück blieb er unverletzt und sein Team konnte die KTM bis zum Rennen startklar machen. Nahezu alle Fahrer entschieden sich am Startplatz für Trockenreifen, obwohl es nur eine schmale trockene Spur gab. Philipp startete ins Rennen nicht gut und beendete die erste Runde nur auf dem 21. Platz. Die Abstände waren bereits nach wenigen Runden sehr groß und das Überholen neben der trockenen Ideallinie war schwierig. Der 19 jährige kämpfte sich noch auf Rang 15 nach vorne und sicherte sich den letzten WM Punkt.
Philipp Öttl:
„Mit dem Resultat bin ich nicht zufrieden. Ich habe zu lange gebraucht um auf gute Rundenzeiten zu kommen. Durch die hohen Asphalt Temperaturen konnte man im nassen mit den Trockenreifen sehr schnell fahren. Das habe ich unterschätzt und war zu vorsichtig. Ab Rennmitte war ich zufrieden, aber da war der Abstand nach vorne schon zu groß. Wenigstens konnte ich in der letzten Runde noch auf Platz 15 vorrücken. Nächste Woche in Austin will ich es besser machen.“